Alpaka
Herkunft:
Das Alpaka wurde ursprünglich in den Anden Südamerikas als Wolllieferant gezüchtet. Es stammt aus der Familie der Kamele, gehört zur Ordnung der Paarhufer und zur Unterordnung der Schwielensohler. Das Alpaka wurde aus der Wildform Vikunja gezüchtet. Unter der Gattung Neuweltkameliden werden die Wildformen und Hausformen zusammengefasst.
Huacaya
Das Huacaya Alpaka, mit über 90% der Population weit verbreitet und die bekanntere Art, besitzt einige Besonderheiten. Es ist wegen seines teddybärhaften Aussehens, dies vor allem im Jungtieralter, sehr beliebt. Geschorene Huacayas und Suris sehen einander sehr ähnlich, und es ist manchmal schwierig, den Unterschied zu erkennen. Auch Huacayas müssen zeitig im Frühjahr geschoren werden, damit sich bis im Herbst ein schützendes neues Vlies gebildet hat, das sie vor Kälte und Sonneneinstrahlung schützt. Das Tier wird ab dem Alter von einem Jahr jährlich wiederkehrend geschoren. Der Vliesertrag liegt bei 3 – 6 kg. Das Vlies, welches eine Feinheit von 15 – 30 Micron aufweisen kann, ist sehr gefragt.
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Huacayas sind umgänglich, sanftmütig, freundlich und leichtführig am Halfter, wenn sie begriffen haben, was man von ihnen will. Auch auf Trekkingtouren gehen sie gerne mit. Dies jedoch am liebsten in geschorenem Zustand.
Sicher gibt es wegen der grösseren Population und der entsprechenden Zuchttechniken bei den Huacayas auch ein facettenreiches Farbspektrum der Tiere.
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Die Faser von Huacayas ist flauschig, weich und fein. Die Tiere besitzen wegen ihrem Crimp keinen Mittelscheitel über den Rücken, im Gegensatz zu Suris. Crimp (Kräuselung) ist eine grosse Anzahl von Wellen, welche von der Haut des Tieres her bis zur Haarspitze verlaufen, und welche eine hohe oder tiefe Amplitude(Höhe der einzelnen Welle) besitzen.
Das Vlies muss dicht sein, sowie sich leicht und glatt teilen lassen. Die dichte Bewollung beginnt am Kopf und bedeckt den Körper, Schwanz und Beine bis zu den Füssen.
Suri
Das Suri Alpaka unterscheidet sich in Charakter und Haltung nicht grundsätzlich von einem Huacaya Alpaka. Sie sind zutraulich, nie aufdringlich, neugierig, verfügen über ein angenehmes Temperament und binden sich bei guter Fürsorge sehr eng an ihren Besitzer.
Ganz speziell niedlich sind ebenfalls die grazilen Fohlen der Suris.
Im Frühjahr geschoren und ca. 2 cm Restwolle stehengelassen, ist das Suri Alpaka genauso winterhart wie andere Alpakas.
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Es ist von einer eleganten, majestätischen und exklusiven Erscheinung:
Suri Alpakas sind rar. Sie besitzen ein faszinierendes Vlies mit einer wie Seide glänzenden Lockenstruktur, in Form von einzelnen feinen bis kugelschreiberdicken Pencils, welche am Körper beginnend, sich um sich selbst wickeln und am Tier herunterhängen. Diese Architektur der Pencils sollte vom Kopf über den Körper hinweg bis zum Schwanz und den Beinen reichen.
In der Bewegung fliessen die Locken wellenförmig hin und her, was dem Suri Alpaka eine anmutige Eleganz verleiht. Der perlmutt-artige Glanz des Suris ist typisch, nebst der spiralförmigen Lockenstruktur das wichtigste für ein Suri und in der Industrie begehrt.
Das Vlies sollte eine einheitliche Feinheit - also keine grosse Abweichung vom Faserdurchmesser, - und ein gutes Längenwachstum besitzen.
Die Suris sind in der Faser etwas weniger fein, als die Huacayas, jedoch fühlen sie sich wegen der glatten Oberfläche des einzelnen Haares seidig gleitend, (nicht kreidig), weich und kühl an.
Die Bewollung sollte in einer möglichst einheitlichen Kräuselung weite Teile des Kopfes, den Körper und die Beine bis zu den Füssen bedecken.
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Aus der Wolle des Suri Alpakas lassen sich kostbare Schals, wärmende Pullover und Gewebtes herstellen. Die Wolle kann ohne Beimischung anderer Wollarten gekardet und von Hand versponnen werden. Die Industrie mischt häufig mit Merinowolle, damit das sehr feine Garn mehr Festigkeit besitzt.